von JJM » Sonntag 2. Juni 2024, 16:27
WENN WIR WIEDER WAHRNEHMEN möchte ein Weckruf sein. Kein Aufschrei, auch kein Aufruf zu panischem Aktionismus um kurz vor oder nach zwölf. Eher eine Einladung, innezuhalten und dadurch wach zu werden. Es möchte beschreiben, was uns abhanden gekommen ist – tiefes, bezogenes Wahrnehmen – und wie wir es wiederfinden können.
Wir müssen anerkennen: Wie sich im Moment das gestaltet, das wir Leben nennen, dient nicht dem Leben. Wenn sich nicht etwas Wesentliches verändert an unserer Kultur, dann wird die Menschheit als kurze Episode in die Geschichte des Lebens auf diesem Planeten eingehen. Ein evolutionärer Irrtum, eine Sackgasse, die in absehbarer Zeit ein Ende finden wird, weil wir mit unserer Lebensweise sowohl anderes Leben vergiften und auslöschen, als auch in logischer Folge unser eigenes. Ohne anderes Leben können wir nicht sein.
Der Klimawandel – als Symbol für die vielfältigen Krisen unserer Zeit – ist zwar in unser Bewusstsein gerückt, nicht aber die Einsicht, dass es darum geht, unser Verhältnis zum Leben, das ganze Narrativ, auf dem unsere Kultur fußt, grundsätzlich zu hinterfragen. Dazu fehlt uns die Zeit, wir sind gestresst und hecheln im Hamsterrad. Wir fühlen uns ohnmächtig, leiden unter den Lebensbedingungen unserer zivilisierten Welt – und kreieren sie doch mit. Denn wir verkörpern diese Kultur und erschaffen sie durch unser Handeln jeden Tag neu, geben ihr Futter und Bestätigung. Wir selbst schaffen diese Kultur – nicht irgendwelche externen Kräfte. Wenn wir das begreifen und bereit sind, unsere Verzweiflung darüber zu spüren, erst dann kann sich etwas verändern – nicht oberflächlich, sondern grundlegend.
WENN WIR WIEDER WAHRNEHMEN ist ein Plädoyer dafür, dass wir Menschen unserem überbewerteten Verstand eine feine Wahrnehmungsfähigkeit und Sinnlichkeit an die Seite stellen, damit wieder in Balance geraten kann, was momentan in einer Schieflage steckt. Wie können Denken und Spüren in ein produktives Wechselspiel miteinander kommen und wie können wir aus so einer Haltung und Fähigkeit heraus die Welt lebensförderlich gestalten?
Ohne wache Sinne hat der Verstand keine Basis, wir haben uns im wahrsten Sinn des Wortes entwurzelt. Also gilt es, die Errungenschaften des Verstandes mit unserer Kreatürlichkeit bewusst wieder zu verweben, um in unser volles Potenzial hineinzuwachsen. Das erfordert Übung und die beherzte Entscheidung, gewohnte Pfade und damit auch liebgewordene vermeintliche Sicherheiten zu verlassen.
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WENN WIR WIEDER WAHRNEHMEN möchte ein Weckruf sein. Kein Aufschrei, auch kein Aufruf zu panischem Aktionismus um kurz vor oder nach zwölf. Eher eine Einladung, innezuhalten und dadurch wach zu werden. Es möchte beschreiben, was uns abhanden gekommen ist – tiefes, bezogenes Wahrnehmen – und wie wir es wiederfinden können.
Wir müssen anerkennen: Wie sich im Moment das gestaltet, das wir Leben nennen, dient nicht dem Leben. Wenn sich nicht etwas Wesentliches verändert an unserer Kultur, dann wird die Menschheit als kurze Episode in die Geschichte des Lebens auf diesem Planeten eingehen. Ein evolutionärer Irrtum, eine Sackgasse, die in absehbarer Zeit ein Ende finden wird, weil wir mit unserer Lebensweise sowohl anderes Leben vergiften und auslöschen, als auch in logischer Folge unser eigenes. Ohne anderes Leben können wir nicht sein.
Der Klimawandel – als Symbol für die vielfältigen Krisen unserer Zeit – ist zwar in unser Bewusstsein gerückt, nicht aber die Einsicht, dass es darum geht, unser Verhältnis zum Leben, das ganze Narrativ, auf dem unsere Kultur fußt, grundsätzlich zu hinterfragen. Dazu fehlt uns die Zeit, wir sind gestresst und hecheln im Hamsterrad. Wir fühlen uns ohnmächtig, leiden unter den Lebensbedingungen unserer zivilisierten Welt – und kreieren sie doch mit. Denn wir verkörpern diese Kultur und erschaffen sie durch unser Handeln jeden Tag neu, geben ihr Futter und Bestätigung. Wir selbst schaffen diese Kultur – nicht irgendwelche externen Kräfte. Wenn wir das begreifen und bereit sind, unsere Verzweiflung darüber zu spüren, erst dann kann sich etwas verändern – nicht oberflächlich, sondern grundlegend.
WENN WIR WIEDER WAHRNEHMEN ist ein Plädoyer dafür, dass wir Menschen unserem überbewerteten Verstand eine feine Wahrnehmungsfähigkeit und Sinnlichkeit an die Seite stellen, damit wieder in Balance geraten kann, was momentan in einer Schieflage steckt. Wie können Denken und Spüren in ein produktives Wechselspiel miteinander kommen und wie können wir aus so einer Haltung und Fähigkeit heraus die Welt lebensförderlich gestalten?
Ohne wache Sinne hat der Verstand keine Basis, wir haben uns im wahrsten Sinn des Wortes entwurzelt. Also gilt es, die Errungenschaften des Verstandes mit unserer Kreatürlichkeit bewusst wieder zu verweben, um in unser volles Potenzial hineinzuwachsen. Das erfordert Übung und die beherzte Entscheidung, gewohnte Pfade und damit auch liebgewordene vermeintliche Sicherheiten zu verlassen.
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